Lieber Herr Nickels,
herzlichen Dank für Ihre ausführliche Nachricht. Das Konzept Ihres Gasthofs klingt authentisch und ist produktbezogen; das sind seit jeher beste Voraussetzungen, um gute Speisen zuzubereiten und die Gäste glücklich zu machen.
Sie haben Recht, dass ich viel mit Essen in Berührung komme, das man als Kunst betrachten könnte. Ich selbst gehöre allerdings nicht dazu. Manche Speisen sind sicherlich „eine Kunst“, in einer bestimmten Weise zubereitet zu werden, aber als Handwerk und nicht im Sinn der bildenden Künste.
Wenn Sie meinen Blog verfolgen, werden Sie erkennen, dass ich immer wieder (und immer gezielter) zur Einfachheit tendiere. Herausragende Rohstoffe haben mich schon immer am meisten fasziniert und sind für mich wahrer Luxus. Kaviar kann ich „überall“ bekommen, eine gute Tomate nicht.
Ihre Einschätzungen über die genannten Restaurants (von Hamburg bis Wien) teile ich ausnahmslos. Und dass Ihre Frau als Vegetarierin in Restaurants „nicht ernst genommen“ wird, ist blamabel und unprofessionell; schließlich kann man auch ohne Fisch und Fleisch wunderbare Speisen zubereiten.
Und dennoch bin ich für Abwechslung. Es darf ruhig auch mal kreativer oder sogar verrückt zugehen, solange – da bin ich völlig Ihrer Meinung – der Wohlgeschmack im Mittelpunkt steht.
Kulinarische Grüße!